Jugendhilfe und Schule

Schule der Zukunft
Schule ist ein sehr robustes System. Es hat den Anschein, dass es sich in den nächsten Jahrzehnten nicht wesentlich in seiner Grundstruktur ändern wird, obwohl wir dies für absolut notwendig halten. Es wird in naher Zukunft verstärkte Diskussionen über Lerninhalte geben, da der schulische Fächerkanon in seiner Sinnhaftigkeit zunehmend angezweifelt wird. Bestrebungen, wonach das Lernen in Zukunft noch stärker als bisher an Wirtschaftsinteressen ausgerichtet und kommerzialisiert wird, betrachten wir äußerst kritisch.

Alles deutet darauf hin, dass die Digitalisierung und die Ausbreitung von virtuellen Welten in Zukunft das Lernen dominieren wird. Daher wird zukünftig die Vermittlung von Sozialkompetenz, Kommunikationsfähigkeit und Selbstwirksamkeitserfahrung von großer Bedeutung sein. Es wird ganz maßgeblich darauf ankommen, die Lernmotivation der Kinder und Jugendlichen zu stärken und die Fähigkeit zum selbstregulierten Lernen zu fördern. Das schafft Schule nicht allein. Es wird nur mit Bildungslandschaften gelingen, mit denen sie unterstützt und verbessert wird. Im Idealfall sind Schulen in Zukunft ein Bestandteil einer vielfältigen und lebendigen Bildungslandschaft. Ihr hegemoniales Selbstverständnis als Bildungsanstalt mit universalem und prioritären Bildungsanspruch hat dann ausgedient.

Kinder und Jugendliche werden immer mehr Zeit in Bildungseinrichtungen verbringen. Damit kommt der Qualität der Ganztagsbetreuung eine Schlüsselfunktion beim Gelingen von Kindheit zu, die keinesfalls unterschätzt werden darf. Eines der bedeutendsten Qualitätsmerkmale ist die Schaffung von individuellen Freiräumen. Persönliches Wachstum, Entwicklung, Lebensfreude, Neugier, Selbstwirksamkeit…, alles nur möglich, wenn Kinder auch Freiräume eingeräumt bekommen. Dafür brennen wir.