Es geht: weiterentwickeln und sparen! 


Pressemitteilung der AG der Träger von Integrationsassistenz

Träger von Integrationsassistenz stellen der Stadt 6-Punkte-Plan zur Weiterentwicklung der Integrationsassistenz vor. Damit würden die geforderten Einsparungen ermöglicht und die Schulbegleitung der Kinder bedarfsgerecht sichergestellt. 

Mit dem Argument zu hoher Kosten hat die Stadt Bonn die Verträge mit den Trägern von Integrationsassistenz zum kommenden Schuljahr gekündigt.  Anstelle der bisherigen Poollösung plant die Stadt, die Integrationsassistenz überwiegend als Einzelfallhilfe anzubieten. Zudem soll an ausgewählten Schulen ein so genanntes Infrastrukturmodell umgesetzt werden. Ein konkretes Umsetzungskonzept liegt dafür nicht vor. Die Träger legen jetzt Berechnungen vor, die zeigen, dass eine Weiterentwicklung des Poolmodells – an eben diesen Schulstandorten, die perspektivisch das Infrastrukturmodell umsetzen – einerseits die geforderten Einsparungen sicherstellt sowie die Betreuung der zu begleitenden Kinder. Denn: 40 Prozent der Fachkräfte seien nicht zu halten, sollte es zum Sparmodell mit Einzelfalllösung kommen, befürchten die Träger. 

Sie setzen darauf, dass die Integrationsassistenz künftig differenzierter bewilligt würde. Dafür schlagen sie vor, mit ihrer Expertise, die Stadt im Bewilligungsprozess zu unterstützen. Wenn die Begleitung der Kinder mit Förderbedarf nicht pauschal als 1:1-Bedarf durchgewunken würde, könnten die Mitarbeitenden passgenaue Begleitungen planen und verstärkt mit einer Person mehrere Kinder unterstützen, sind die Träger überzeugt. Auf dieser Basis würden die Poolkräfte bedarfsgerecht eingesetzt und eine Kostendeckelung im Bereich Personal wäre sichergestellt. 

Als deutliches Entgegenkommen, haben die InA-Träger berechnet, wie das Angebot in weiten Teilen zu halten sei und trotzdem massiv Kosten gesenkt werden können. Der Hauptansatz ist, die Schulwochen plus sechs Wochen Urlaub als abzurechnenden Zeitraum zugrunde zu legen. „Mit Arbeitsverträgen, die auf 46 Arbeitswochen basieren, bleiben die Arbeitsverhältnisse für die Mitarbeitenden noch attraktiv“, weiß Andrea Steuernagel, die stellvertretende Vorsitzende des Trägerarbeitskreises. „Anders wäre es, wenn die geplante Kürzung der Stadt auf vierzig Arbeitswochen umgesetzt würde. In dem Fall müssten die Mitarbeitenden, ihren Urlaubsanspruch während der Schulwochen geltend machen. Wie aber in den jeweils sechs Wochen die Kinder betreut werden sollen, ist dabei nicht beschrieben“, kritisiert Steuernagel. Außerdem würden die Arbeitsverhältnisse für die Mitarbeitenden sehr unattraktiv. 

Zusätzlich zu dieser Maßnahme passen die Träger in ihrem 6-Punkte-Plan die Steuerung und Koordination der Aufgaben an. Mit diesen Vorschlägen lasse sich die verlangte Reduktion des städtischen Aufwands erzielen, ohne dass die Poollösung aufgekündigt werden müsste: 
„Unsere Anliegen sind die verlässliche Betreuung der Kinder, die auf Integrationsassistenz angewiesen sind sowie die Verbindlichkeit, die unsere Mitarbeitenden brauchen, um ihre Tätigkeit weiterhin auskömmlich ausüben zu können“, betont Andrea Elsmann, Vorsitzende des Trägerarbeitskreises. Sie mahnt: „Wir hoffen, dass die Stadt unsere Vorschläge berücksichtigt und zeitnah die Kündigung des Poolmodells in eine Modifizierung umwandelt.“

17.12.2024